Ein kleines kommerzielles Computersystem, das z. B. an Tankstellen als Point of Sale-Terminal und in den Baden-Württembergischen Verwaltungen eingesetzt wurde. Gebaut wurde es in USA von George Cogar, der die Firma Cogar Corporation gründete, welche später zuerst von Singer und anschließend von ICL aufgekauft wurde.
Das Gerät besitzt nur ein ganz kleines ROM, mit Hilfe dessen die Anwenderprogramme vom Bandlaufwerk geladen werden. Die skurrilen Laufwerke verwenden kleine Kassetten mit nur einer Spule, die das Band mit einem Haken automatisch eingefädeln. Der Rechner hat zwei dieser Laufwerke, die sich unter der - im Bild zugeklappten - Abdeckung befinden. Ohne ein geladenes Programm blinkt noch nicht einmal der Cursor.
Das Gerät besitzt auf der Rückseite einen BNC-Anschluß für externe Peripherie wie Drucker, Plattenlaufwerke, Bandlaufwerke usw.
| CPU | 2 x TTL 74181 ALU |
| RAM | 4kB |
| Grafik | 5-inch CRT Display |
| Masssenspeicher | 2 Bandlaufwerke a 900 Datensätze zu 143 Byte |
| Preis | $9,960 enspricht heute ca. $43,000 |
Gebaut ab 1971
George R. Cogar (geb. 1932 - vermisst 1983) war Leiter des elektronischen Design-Teams UNIVAC 1004 mit dem Namen “Hummelprojekt” (bumblebee project) und später “Scheunenprojekt” (barn project) und Mitbegründer der Mohawk Data Sciences Corporation. Er gründete auch die Cogar Corporation, wo er ein intelligentes Terminal baute - einen frühen Vorläufer des modernen Personal Computers -, das er Cogar System 4 oder Cogar 4 nannte. Der Cogar 4 wurde zum Singer 1500, nachdem Singer Business Machines Cogar übernommen hatte Konzern. 1976 erwarb International Computers Limited (ICL) Singer Business Machines und änderte den Namen des Computers in ICL 1500.
George Cogar starb vermutlich bei einem Flugzeugabsturz im September 1983 in British Columbia, Kanada. Die Suche nach ihm wurde nach 35 Tagen eingestellt.
Der Singer/ICL 1501 war das erste Exponat, dem wir uns für das Computeum gewidmet haben. Hans drückte mir im Lager ein in Plastikfolie gewickeltes Gerät in die Arme mit den Worten: “Nimm’s mal mit, ist ein ICL”.
Gehäuse und Tastatur waren ziemlich verdreckt, teilweise auch mit Vogelkot. Das Gerät ist solide und mechanisch sehr wartungsfreundlich aufgebaut. Die Tasten wurden komplett entfernt und gereinigt.
Ein Funktionstest wird vorerst nur mit Oszilloskop und Logic Analyzer möglich sein, da der Bildschirm erst nach Laden des Betriebssystems vom Band aktiv wird. Bei den Laufwerken müssen erst noch passende Gummi-Antriebsriemen organisiert werden.